2. Preis: Tarnziffer 1001
- Kennziffer 051062 Arch. Wagner und Moertel, Cadolzburg,
Der Verfasser stellt zwei trapezförmige
Baukörper frei auf das Grundstück. Er opfert dabei einen wertvollen Baum
und gefährdet zwei weitere. Die freie Anordnung der beiden Gebäude auf
dem Grundstück ergibt zwar gute Aussenraumbezüge, die zu einer angenehmen
Schulatmosphäre und einer Ensemblewirkung mit dem Luppe-Haus beitragen,
jedoch verbleiben insgesamt nur knapp bemessene zusammenhängende Pausenhofflächen.
Auf den erhaltenswerten Baumbestand könnte bei dieser Konzeption Rücksicht
genommen werden. Die Eingangssituationen beider Gebäude sind folgerichtig
und gut auffindbar. Schule Die funktionale Anordnung der Unterrichtsräume
und Verwaltung um die gemeinsame Halle ist einfach und richtig angeordnet.
Ein zweites geschlossenes Treppenhaus fehlt. Die Halle läßt über die Zuschaltung
des Musik- und Mehrzweckraumes sowie über die gute Lage der Küche eine
urbane und vielseitige Nutzung zu.
Sporthalle
Die eingegrabene Sporthalle
ist mit einer knappen Eingangssituation und einer wirtschaftlichen Anbindung
der Nebenräume optimal gelöst. Die Gründung im Grundwasserbereich benötigt
allerdings eine entsprechende Bodenplatte (Auflast).
Die konstruktive Ausbildung
der Gebäude aus einer Mischung aus Stahl - Beton und Holzbaustoffen ist
bauphysikalisch nicht unproblematisch. Die architektonische Sprache wirkt
leicht und leider unverbindlich. Die großen Glasflächen werden für diesen
Schultyp weniger geeignet beurteilt. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes
ist über die guten Kennwerte BRI/ PGF gegeben. Der Gebäudetyp und die
Architektur zu der gestellten Aufgabe werden unterschiedlich bewertet.
Die Grundstücksbelegung müßte jedenfalls verbessert werden.
3. Preis: Tarnziffer 1007,
Kennziffer 147258, Arch. Voigt & Herzig, Darmstadt
Der Verfasser bildet mit den
neuen Baukörpern einen klar definierten Hof gegenüber dem Hermann-Luppe
Haus. Durch die Konzentrierung der Baumasse im Südwesten des Grundstücks
gelingt es, den wertvollen Baumbestand weitgehend zu erhalten. Der Hauptzugang
liegt etwas versteckt, was mit dem nicht eindeutigen Zugang auf das Grundstück
selbst zusammenhängt. Er erschließt aber eine richtig plazierte Halle,
die mit dem Versammlungsraum und dem Musikraum den eigentlichen Mittelpunkt
der Schule bildet.
Der Grundriss verspricht eine
leichte Orientierbarkeit; im Erdgeschoss die Fachklassen mit gut nutzbaren
Höfen, im Obergeschoss die Lerngruppen, denen Dachterrassen als Freiflächen
zugeordnet sind. Die Sporthalle verfügt über einen separaten Zugang von
der Nidda aus. Durch das " Eingraben" um ein Geschoss wird die Baumasse
angenehm reduziert. Ihr Dach ist teilweise als Terrasse ausgebildet und
erweitert das Angebot an Freiklassen für den Unterricht in den Sommermonaten.
Die zusammenhängende Grünfläche
wird begrüßt. Der befestigte Schulhof ist mit Sitzstufen eingefasst und
bietet eine gute Verknüpfung mit dem Hermann-Luppe Haus. Ein Ballspielfeld
ist im Osten angeordnet und vermeidet somit Lärmkonflikte mit dem Altenwohnheim.
Zur Sporthalle besteht über ein Treppe eine direkte Verbindung für den
Außensport.
Die Höhe der Hofmauern erscheint
mit 3,50m übertrieben, die bewußte Abriegelung zur Flussauenlandschaft
ist nicht nachvollziehbar. Konstruktiv bedarf der Entwurf der Überarbeitung.
Die für die Außenwände vorgeschlagenen Materialien- dunkle Torfbrandklinker
und grau verwittertes Lärchenholz- müßten nochmals kritisch überdacht
werden.
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