AUSSTELLUNGSHALLE - Schulstraße 1a HH - 60594 Frankfurt a.M. -

 

Preisgericht Wettbewerb Hermann-Luppe-Schule am 12.12.2001

 

 

Fachpreisrichter:   Herr Prof. Auer, Stuttgart/München (Vorsitz)
    Frau Hoidn, Berlin
    Herr Prof. Pfeifer, Freiburg
    Herr Dr. Pritzl, HBA, Frankfurt am Main
    Herr Prof. Scheffler, Frankfurt am Main

 

Stellvertr. Fachpreisrichter:   Frau Bezzenberger, Landschaftsarchitektin
    Herr Kuhlendahl, HBA, Frankfurt am Main
    Herr Buch, Stadtplanungsamt,Frankfurt
     
Sachpreisrichter:   Herr Hunscher (Vertretung für Hr. Stadtrat Franz Zimmermann
    Herr Wernet, Ortsbeirat
    Frau Timmer-Nickel, Projektleitung Betrieb
    Herr Landmann, Frankfurt am Main
    Herr Stadtrat Zimmermann ab 17.00 Uhr
     
Vorprüfer:   HBA 65.A3 Frau Eichler
    HBA 65.B Hr. Linder
    Hr. Bretzke, Amt 67
    Fr. Friedrich
     
Beobachter ohne Stimmrecht:   Frau Busch, SPD
    Herr Kasper, CDU
    Herr Petersen, Leitung Hermann-Luppe-Schule
    Frau Adam, Leitung Hermann-Luppe-Schule
    Herr Haag, Staatliches Schulamt
    Frau Tschierschke, Dezernat Soziales und Jugend

 


 

1. Preis: Tarnziffer 1024, Kennziffer 220831, Architekt Sven Aumann, Berlin

Der Baukörper sitzt hinsichtlich der Ausnutzung des Geländes - Erhalt des Baumbestandes und Abstandsflächen zu den Nachbargebäuden- optimal auf dem Grundstück. Die Idee ein Schulgebäude als "Villa" zu gestalten unterstreicht die Identität des besonderen Ortes und wird begrüßt. Der Gewinn dieser kompakten Anordnung der unterschiedlichen Nutzungen in einem Gebäude ist, daß große zusammenhängende Pausenhofflächen an richtiger Stelle entstehen. Auch zum Altenheim verbleibt ein angemessener Freiraum.

Vorteil dieser Konzeption ist ebenso die Verknüpfung des Grünzuges am Mühlegraben mit der nordöstlichen Grüngürtelfläche Die räumlichen Zusammenhänge im Neubau mit den unterschiedlichen Funktionsbereichen sind phantasievoll und rational gut gelöst. Die konstruktiven Aufwendungen für den kompakten Baukörper werden durch das gute A/V Verhältnis und durch die kompensierten räumlichen und betriebstechnischen Zusammenhänge wettgemacht. Das gilt allerdings nur bedingt für die konstruktiven Aufwendungen im Gründungsbereich. Die Bewirtschaftung aus schulischer Sicht wird positiv bewertet.

Die architektonische Ausbildung ist differenziert und überzeugend. Die komplette Ausführung in Sichtbeton mit Kerndämmung verspricht eine robuste Architektur und bei entsprechender Ausführung eine zeitgemäße Sprache.

Die Qualität dieser Arbeit liegt zweifelsfrei in der mutigen Absicht ein besonderes und charaktervolles Gebäude für eine besondere Schule zu schaffen.

 


 

2. Preis: Tarnziffer 1001 - Kennziffer 051062 Arch. Wagner und Moertel, Cadolzburg,

Der Verfasser stellt zwei trapezförmige Baukörper frei auf das Grundstück. Er opfert dabei einen wertvollen Baum und gefährdet zwei weitere. Die freie Anordnung der beiden Gebäude auf dem Grundstück ergibt zwar gute Aussenraumbezüge, die zu einer angenehmen Schulatmosphäre und einer Ensemblewirkung mit dem Luppe-Haus beitragen, jedoch verbleiben insgesamt nur knapp bemessene zusammenhängende Pausenhofflächen. Auf den erhaltenswerten Baumbestand könnte bei dieser Konzeption Rücksicht genommen werden. Die Eingangssituationen beider Gebäude sind folgerichtig und gut auffindbar. Schule Die funktionale Anordnung der Unterrichtsräume und Verwaltung um die gemeinsame Halle ist einfach und richtig angeordnet. Ein zweites geschlossenes Treppenhaus fehlt. Die Halle läßt über die Zuschaltung des Musik- und Mehrzweckraumes sowie über die gute Lage der Küche eine urbane und vielseitige Nutzung zu.

Sporthalle

Die eingegrabene Sporthalle ist mit einer knappen Eingangssituation und einer wirtschaftlichen Anbindung der Nebenräume optimal gelöst. Die Gründung im Grundwasserbereich benötigt allerdings eine entsprechende Bodenplatte (Auflast).

Die konstruktive Ausbildung der Gebäude aus einer Mischung aus Stahl - Beton und Holzbaustoffen ist bauphysikalisch nicht unproblematisch. Die architektonische Sprache wirkt leicht und leider unverbindlich. Die großen Glasflächen werden für diesen Schultyp weniger geeignet beurteilt. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes ist über die guten Kennwerte BRI/ PGF gegeben. Der Gebäudetyp und die Architektur zu der gestellten Aufgabe werden unterschiedlich bewertet. Die Grundstücksbelegung müßte jedenfalls verbessert werden.


 

3. Preis: Tarnziffer 1007, Kennziffer 147258, Arch. Voigt & Herzig, Darmstadt

Der Verfasser bildet mit den neuen Baukörpern einen klar definierten Hof gegenüber dem Hermann-Luppe Haus. Durch die Konzentrierung der Baumasse im Südwesten des Grundstücks gelingt es, den wertvollen Baumbestand weitgehend zu erhalten. Der Hauptzugang liegt etwas versteckt, was mit dem nicht eindeutigen Zugang auf das Grundstück selbst zusammenhängt. Er erschließt aber eine richtig plazierte Halle, die mit dem Versammlungsraum und dem Musikraum den eigentlichen Mittelpunkt der Schule bildet.

Der Grundriss verspricht eine leichte Orientierbarkeit; im Erdgeschoss die Fachklassen mit gut nutzbaren Höfen, im Obergeschoss die Lerngruppen, denen Dachterrassen als Freiflächen zugeordnet sind. Die Sporthalle verfügt über einen separaten Zugang von der Nidda aus. Durch das " Eingraben" um ein Geschoss wird die Baumasse angenehm reduziert. Ihr Dach ist teilweise als Terrasse ausgebildet und erweitert das Angebot an Freiklassen für den Unterricht in den Sommermonaten.

Die zusammenhängende Grünfläche wird begrüßt. Der befestigte Schulhof ist mit Sitzstufen eingefasst und bietet eine gute Verknüpfung mit dem Hermann-Luppe Haus. Ein Ballspielfeld ist im Osten angeordnet und vermeidet somit Lärmkonflikte mit dem Altenwohnheim. Zur Sporthalle besteht über ein Treppe eine direkte Verbindung für den Außensport.

Die Höhe der Hofmauern erscheint mit 3,50m übertrieben, die bewußte Abriegelung zur Flussauenlandschaft ist nicht nachvollziehbar. Konstruktiv bedarf der Entwurf der Überarbeitung. Die für die Außenwände vorgeschlagenen Materialien- dunkle Torfbrandklinker und grau verwittertes Lärchenholz- müßten nochmals kritisch überdacht werden.

 

 

 

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