Sachsenhausen. Die Modemesse
«Stilblüten» hat sich in den vergangenen vier Jahren
zu einer beliebten Plattform für Designer aus
Deutschland entwickelt. Die kreativen Köpfe schätzen
die Möglichkeit, ihre Ideen und Kollektionen abseits
ihrer Läden und Internet-Auftritte zu präsentieren.
Zur Wintermesse am Wochenende reisten insgesamt
27
Designer an. Weil die Ausstellungshalle in der
Schulstraße damit fast an ihre Kapazitätsgrenze
stößt, wollen sich die Veranstalter nun nach einer
größeren Halle umsehen.
Ausstellerin Elena Zenero-Hock hatte im Gegensatz zu
ihren Kollegen aus Mannheim und Osnabrück keine weite
Anreise. Ihr Geschäft «Freud» hat seinen Sitz in der
Brückenstraße 42 in Sachsenhausen. Ihre Kreationen verkauft
sie unter dem selbst gegründeten Label «goyagoya».
Frau Zenero-Hocks Kreationen auf einen Stil festzulegen,
fällt schwer: Das Spektrum reicht von klassisch-elegant
bis romantisch-verspielt. Auf den «Stilblüten» zeigte
sie unter anderem einen weißen Rock aus Wollstoff mit
schwarzen Punkten. «Ich bin besonders inspiriert von den
20er und 30er Jahren, die Ästhetik dieser Zeit hat mich
geprägt», sagt die Designerin. Elena Zenero-Hock, die
gebürtig aus Basel stammt und in Italien Modedesign
studierte, hat ihr Atelier in Offenbach, wo sie ihre
Kollektionen entwirft und die Schnitte fertigt. «Ich
komme aus einer Schneiderfamilie, meine Mutter hat in der
Haute Couture gearbeitet», erzählt sie.
Für die «Stilblüten» hat Elena Zenero-Hock auch eine
kleine Ausstellung mit Stücken anderer Designer
zusammengestellt. In einem einzigen Showroom konnten sich
die Besucher deshalb stilistisch völlig unterschiedliche
Kleidungsstücke für das kommende Jahr ansehen.
Die Modemesse «Stilblüten» öffnet zwei Mal im Jahr
jeweils im Sommer und im Winter ihre
Pforten und lockte auch bei ihrer siebten Auflage wieder
zahlreiche Modefreunde an. «Es gibt viele Anfragen und Bewerbungen von Designern», sagt Iris
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Becker, eine der Organisatorinnen des Modewochenendes.
Bei der Auswahl spielten die Qualität und die
Besonderheit der Produkte die größte Rolle, sagt sie.
Außer Kleidern wurden in der Schulstraße 1 A auch
Taschen, Hüte, Schmuck sowie Accessoires wie Schals und
Anhänger angeboten. Außerdem wurde erstmals ein Preis
vergeben: die «Stilblüte 2008». Die Wahl der
vierköpfigen Fachjury fiel auf «Cocolores», ein Label,
das 2007 von Olivia Dahlem, Iris Becker und Claudia Frick
gegründet wurde.
Die Messe «Stilblüten», die 2004 klein begann, ist
stetig gewachsen. «Geplant ist, die Messe zu
vergrößern, um noch mehr Designern eine Plattform zu
bieten», sagt Organisatorin Stella Friedrichs. Passende
Räumlichkeiten hierfür seien jedoch noch nicht
gefunden. «Wir suchen größere Ausstellungsflächen in
Frankfurt, die zentral liegen», sagt Iris Becker.
Eigentlich könnte ein neuer Ort gar nicht passender sein
als die
Ausstellungshalle in der Schulstraße. Diese liegt
nämlich mitten im «Brückenstraßen-Viertel», zu dem
auch die Wall-, Schul-, Schiffer- und Oppenheimer Straße
zählen.
Hier haben sich in den vergangenen Jahren viele kreative
Köpfe mit Geschäften niedergelassen und zu einer
positiven Entwicklung beigetragen. Kein Wunder, dass das
Viertel mit seiner charmanten Atmosphäre schon mit
Berlin verglichen wurde. Wer das Individuelle und
Besondere schätzt und gerne einkauft, kann auf einer
Tour in und rund um die Brückenstraße eine Menge
entdecken. Hier gibt es eine gute Mischung aus
Geschäften, Cafés und Bars, aus Neuem und
Alteingesessenem.
Für Elena Zenero-Hock war auch das ein Grund, sich mit
ihrem Laden in der Brückenstraße niederzulassen. «Ich
bin super zufrieden mit dem Ort und hoffe, dass noch
weitere kreative Geschäfte hierher kommen», sagt sie.
8. Dezember 2008 02:50 Uhr
Lokales Frankfurt Sachsenhausen
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