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Teilnehmende Künstler 2017 Ed Baga (Wiesbaden) TRANSFORM Station 1: Gerbermühle INSTANT GOETHE FOTO STATION endlich selbst Faust, Mephisto oder Gretchen sein, Pudel inklusive. Dass Baga vom Comic kommt, sieht man seinen Figuren an. Er arbeitet seit 1995 als selbstständiger Grafikdesigner und Illustrator in Wiesbaden. edbaga.tumblr.com Stefan Bressel (Frankfurt/M und Palermo) HORTUS CONCLUSUS Station 5: Goetheruh (gegenüber Goetheturm) Die Werkgruppe „hortus conclusus“ von Stefan Bressel, ursprünglich für den Botanischen Garten Erlangen 2016 entwickelt, wird einen Tag lang an der Goetheruh präsentiert. Es handelt sich um sieben in Spiegel geschnittene Formen, jeweils charakteristische Details aus sieben verschiedenen, namhaften militärischen Camouflage-Mustern. Als Gruppe weisen sie sowohl formal als auch entstehungsgeschichtlich Verwandtschaften auf und bilden so eine Art fiktiven Stammbaum. Wie „Passstücke“, zurück in die Landschaft getragen die sie ursprünglich imitieren sollten, reflektieren sie sowohl die eigenartige Naturauffassung der militärischen Forschung, als natürlich auch die sie tatsächlich umgebende Landschaft selbst. Sie verstecken sich und erschrecken zugleich, verhalten sich wie „repoussoirs“ in einer heroischen Landschaft oder wie „follies“ der englischen Landschaftsgärten. Der Hügel der Goetheruh, von dem aus der Überlieferung nach Goethe den Ausblick auf Stadt und Natur genoss und zur Kontemplation verweilte, scheint ideal, um Bressels Tarnspiegel darin zu verstecken - nicht nur um den „Erdgeist“ zu beschwören, sondern auch wegen der Nähe zur Säule von Ian Hamilton Finlay. Finlays Arbeit hinterfragt vielschichtig den Mythos des idyllischen Arkadien - in dem auch Faust in „der Tragödie zweitem Teil“ sich mit der antiken Hellena vereinigt - und sein Werk beschäftigt sich auch sonst mit Bildern und Symbolen aus Bereichen des Militarismus, Klassizismus und Natur, um die fragile Grenze zwischen Schöpfung und Zerstörung zu untersuchen - wahrlich die perfekte Nachbarschaft für Bressels „hortus conclusus“. Stefan Bressel, geboren in Erlangen, hat an der Schule für Gestaltung in Basel, der HBK Kassel und an der Frankfurter Städelschule bei Raimer Jochims Malerei und Kunsttheorie studiert. Er analysiert und thematisiert in seiner Arbeit den Entstehungsprozess des Bildes, den malerischen Bildraum und seine visuelle Wahrnehmung. Seine Werke erweitern den Begriff des klassischen Tafelbildes, haben oft installativen Charakter und sind, wenn möglich, ortsspezifisch. www.stefanbressel.de Peter Bux (Leipzig) J.W.G. DREHSTUHLSERVICE Station 1: Gerbermühle Peter Bux: lebt und arbeitet ( / ) - NB.: + Leipzig / Leipzig + von 1992- 98 Student der Städelschule Frankfurt bei Prof. Hermann Nitsch, kein Meisterschüler Ivo W. Mitarbeiter: „Der Chef hat mich gebeten an Ostern zu arbeiten. Na Hauptsache dann bar auf die Hand. Es gäbe nen „Osterspaziergang“ und da müsse er „present“ sein als Dienstleister. Weiler denkt, seine Familie is verwandt mit Göte, muß ich da nu hin am Sonntag. Na- werd mich nich krumm machen da.“ (Goethe heute? Ein Markennahme. Irgendwelche Nachfahren mit irgendeiner Dienstleistung die versuchen, die Marke für sich zu nutzen.) www.einstweilen.de Gandolfo Gabriele David (Palermo, IT) OSEA 3, Landart Station 1: Gerbermühle Mit seinen Arbeiten und Installationen untersucht der sizilianische Künstler und Architekt Gandolfo Gabriele David die Themen Natur, Herkunft und Gemeinschaft, wobei er das Konzept der klassischen Landart um den Aspekt der Teilnahme erweitert - nicht selten entstehen seine Projekte unter Einbeziehung und Mitwirkung des Publikums oder anderer Personongruppen (z.B. Flüchtlinge). Entscheidend ist dabei immer ein interdisziplinärer Ansatz, verbunden mit der Idee sich mit dem Territorium zu verbinden, in ihm Urformen zu lesen und ihm Bedeutung zuzumessen. Seine Installation „OSEA 3” aus Korn mit einem Durchmesser von ca.12m erinnert an ein Mandala und bezieht sich sowohl auf antike Kosmogramme und Figurationen als auch auf Positionen einiger wichtiger italienischer Künstler des späten 20.Jahrhunderts (Alberto Burri, Pietro Consagra, Carla Accardi). Durch die Verwendung von Saatgut, bzw. Korn verweist sie nicht nur auf die Fruchtbarkeit, Aussaat und das Wiedererwachen und die Kraft der Natur, sondern auch auf die ursprüngliche Bestimmung der Gerbermühle als Mühle, lange bevor sie zum Sommersitz Johann Jakob Willemers wurde. Das Verschmelzen wiederum von Einflüssen aus Orient und Okzident in dem von G. David entwickelten Ornament wird hier zum Hinweis auf die in enger Zusammenarbeit mit Marianne von Willemer entstandene Gedichtsammlung „West-östlicher Divan” Goethes. www.gandolfogabrieledavid.it Andreas Rohrbach (Spessart, D), Bildhauer AMBIVALENZ Station 6: Willemer Häuschen Eine Hollywoodschaukel und ein Stein, in beiden ist das Wort AMBIVALENZ von Bildhauer & Künstler Andreas Rohrbach eingemeiselt. In der Bewegung des Vor-Zurück können die Besucher des Willemer Gärtchens zu zweit oder alleine über die Ambivalenz sinnieren. Dabei ist ein Bezug zu Goethe´s Faust natürlich erwünscht. Ambivalenz (lat. ambo „beide“ und valere „gelten“) bezeichnet in der Psychologie das Nebeneinander von gegensätzlichen Gefühlen und Gedanken. In der gehobenen Umgangssprache gebräuchlicher ist das Adjektiv ambivalent (zwiespältig, doppelwertig, mehrdeutig, vielfältig). andreas-rohrbach.com Gabi Schaffner (Berlin), Audio-Künstlerin LIED FÜR GRETCHEN Klanginstallation für zwei Vogelhäuschen und Garten. Station 6: Willemer Häuschen (am Hühnerweg, im Garten) "Lied für Gretchen" nimmt sich eines traditionellen deutschen Küchenlieds an und präsentiert zwei unterschiedliche Fassungen, die jeweils individuell mit Goethes "Osterspaziergang" verknüpft sind. Sängerinnen: Shanti Suki Osman, Ulrike Stöhring, Gabi Schaffner rawaudio.de Lukas Sünder & Sitha Reis (Offenbach) GOETHE-KUPPEL Station 3: Schutzhütte Der karge Holzpavillion im Oberräder Stadtwald wird von den beiden Absolventen der Hochschule für Gestaltung, Offenbach; Lukas Sünder und Sitha Reis mit klassizistischem Dekor aufgewertet. Ein speziell für den Osterspaziergang konzipiertes Programm, das an heutige Dating Webseiten angelehnt ist, kann hier über das eigene Smartphone aufgerufen werden. So lässt sich herausfinden, welche bemerkenswerten Eigenschaften die Herzensdarmen aus Goethe´s Zeiten das beste „Match“ für einen gewesen wären. Immerhin wären ohne Goethes Konversation mit seinen Musen viele Werke nicht entstanden. Nebenbei wird Goethes Lieblingsgetränk als Probeausschank gereicht: eine Trink-Schokolade nach historischem Rezept. blog.evakuieren.de/wordpress/lukas-suender-sitha-reis/ lukassuender.de sithareis.de Martin Wimmer (Frankfurt/M) ICH BIN DER NEUE HILMAR UND TRAURIGER ALS TOWNES Station 2: Wasserhof Tagsüber die rechte Hand des OB, sonst Autor und Musikkenner aber auch ein Kommunikationsgenie im ständigen Einsatz um einen erweiterten Kulturbegriff. Einer der sich treu bleibt, indem er sich immer wieder neu erfindet. "Ich bin der neue Hilmar und trauriger als Townes" (weissbooks Verlag, 2016, 22 €) www.townes.org Clemens Wolfart Station 2: Wasserhof "Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein…" partizipatorischer Wettbewerb von 11 bis 17 Uhr. Realisiert von Clemens Wolfart, Somniafilm Sabine Zimmermann (Frankfurt/M) WAHLVERWANDTSCHAFT (in Mariannes Zimmer) Station 6: Willemer Häuschen Eine Troddel ist ein hängendes Bündel von Fäden oder Kordeln, am oberen Ende oft begrenzt durch einen Knoten. »Man muß diese tot scheinenden und doch zur Tätigkeit innerlich immer bereiten Wesen wirkend vor seinen Augen sehen, mit Teilnahme schauen, wie sie einander suchen, sich anziehen, ergreifen, zerstören, verschlingen, aufzehren und sodann aus der innigsten Verbindung wieder in erneuter, neuer, unerwarteter Gestalt hervortreten …« J. W. Goethe: Die Wahlverwandtschaften, aus Werke: dtv Hamburger Ausgabe, Bd.6, 276. Troddel-Assemblage, 2017 www.sabzimmermann.at |
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